Kehrblasgeraete
Kehrblasgeraete kennt wohl blos der, welcher damit beruflich zu tun hat. Sind ja auch schon
recht spezielle Schneeraeummaschinen, welche dann auch noch ausschliesslich auf
Flughaefen zum Einsatz kommen. Auch sind die jaehrlichen Einsatzstunden auf den meisten
Flughaefen in Europa recht gering, mir hat mal ein Winterdienstmann erzaehlt, dass die
Maschinen in einem Winter auf seinem Flughafen 80 Einsatzstunden hatten, er empfand das
als sehr viel! Natuerlich gibt es auch andere mit 1.000 h/Jahr und mehr. Entsprechend
lange halten die Maschinen bei entsprechender Pflege auch, es sind heute noch auf grossen
internationalen Flughaefen 25-jaehrige Maschinen im Einsatz, und diese funktionieren
heute noch einwandfrei. Trotz der geringen jaehrlichen Einsatzdauer und der doch
nicht unerheblichen Anschaffungskosten gibt es praktisch keinen Flughafen mehr, welcher
nicht mindestens eine dieser Maschinen in seinem Fuhrpark hat (mit Ausnahme vielleicht
der kleinen Privatflugplaetze, welche ja haeufig sogar nur Rasenpisten haben).
Flugplaetze verdienen eben nur Geld, wenn Flugzeuge starten und landen, und nicht, wenn
diese unten stehen oder ueber dem Flughafen kreisen. Und selbst kleine festgefahrene
Schneehaufen koennen einen Jumbo ins schleudern bringen!
Der Hauptgrund fuer die Anschaffung dieser Spezialfahrzeuge ist aber wohl, dass es sich
heutzutage kein grosser Flugplatz leisten kann, wegen Schneefall den Flughafen zu
schliessen. Sollte so etwas laenger andauern oder sich wiederholen, fangen die
betroffenen Fluggesellschaften an zu ueberlegen, ob man nicht doch besser andere
Flughaefen anfliegt, um Flugausfaelle zu vermeiden. Und welcher Flughafenbetreiber
will so etwas auf sich sitzen lassen!

Unterscheiden tut man sie in gezogene Ausfuehrungen (meistens Sattelzuganhaenger mit
eigenem Aufbaumotor fuer die Aggregate) und in die Compact-Ausfuehrung (Selbstfahrer;
entweder auf ein LKW-Chassis aufgebaut oder mit komplett eigenem Chassis).
Das Funktionsprinzip ist bei allen Maschinen das gleiche: Der Schneepflug am Zugfahrzeug
(gezogene Ausfuehrung) oder am Compact-Fahrgestell raeumt den Schnee erst mal grob zur
Seite, Dann wird mit dem Besen (heute gibt es Besenbreiten von 6.300 mm) der Rest
weggeraeumt und anschliessend mit einem Geblaese (hier gibt es welche mit
Leistungsaufnahmen weit ueber 100 kW) zur Seite weggeblasen. Auf Flugplaetzen ist ja
an den Seiten ausreichend Platz, meistens riesige Rasenflaechen.

Die gezogenen Ausfuehrungen werden meist in Raeumzuegen (ich habe schon welche
gesehen mit 8 derartigen Fahrzeugen) zur Reinigung der Pisten eingesetzt. Dabei fahren
die Maschinen hintereinander seitlich versetzt, so dass je nach Breite der Startbahn
und Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge die halbe oder sogar die ganze Piste auf ein mal
geraeumt werden kann. Der Schnee wird zur Seite gekehrt, dort kommt dann eine
Schneefraese und schmeisst den Schnee noch weiter weg.

Die Compact-Ausfuehrung wird aufgrund ihrer Wendigkeit (kurzer Radstand) meisten zum
Raeumen der Fingerdocks oder des Vorfelds eingesetzt.

Hersteller von Kehrblasgeraeten sowie Angaben
und Bilder zu den produzierten Maschinen

Bucher-Schoerling (CH)
frueher auch
Schoerling-Waggonbau (D)

Boschung (CH)

Konrad Peter AG (CH)

DDR

Overaasen (NO)

Schmidt St. Blasien (D)

Patria-Vammas (FI)

Wausau (USA)

Hydrog (PL)


Sweepster/Paldin (USA)

Stewart & Stevenson (USA)

Asbrinks (Schweden)


Zaugg AG/CH
last update: 21.04.2014
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